kinderoper von zad moultaka
In der Kindoper Hamed und Sherifa erzählt Komponist Zad Moultaka ein altes Märchen aus Ägypten und den libanesischen Bergen neu. König Hamed ist enttäuscht worden und wirft kurzerhand alle Frauen bis auf seine Mutter aus dem Königreich. Prinzessin Sherifa aus dem Frauenland ist schockiert. Sie verkleidet sich als Prinz Sherif und besucht Hameds Männerland, um den herzlosen König kennenzulernen. Doch anstelle eines fiesen Herrschers findet Sherifa/Sherif einen lustigen und auch unsicheren Jungen, der seine Mama sehr lieb hat. Gemeinsam verbringen die beiden eine tolle Zeit – aber Hamed ist verwirrt. Die Gefühle, die er für Sherif empfindet, kann er sich nicht erklären. So fragt Hamed seine Mutter: „Kann es sein, dass ein Mann Augen hat, die wie Sterne funkeln?“ In vier Prüfungen soll Sherifa / Sherif nun beweisen, dass „er“ ein Mann ist. Das gerät mal ungewöhnlich und komisch, mal grausam und hart. Am Ende erlebt Hamed eine Überraschung. Und er muss sich fragen, ob es wirklich so wichtig ist, dass der Mensch, in den er sich verliebt hat, ganz anders ist als er dachte.
text: änne-marthe kühn
kinderoper von zad moultaka | libretto von ina karr und anselm dalferth nach einem schauspiel von andrea gronemeyer | musiktheater für alle ab 8 jahren
musikalische leitung: cameron burns regie: rahel thiel bühne / kostüme: elisabeth vogetseder licht: uwe wegner dramaturgie: änne-marthe kühn
erzähler und hamed: tobias hechler erzähler, mutter, diener, kind, schmied, koch: aljoscha lennert erzähler und sherifa: darwin prakash
premiere am 26. september 2o19 · staatsoper hannover, ballhof eins
fotos (c) clemens heidrich
ein männerstaat also, in dieser feschen neufassung eines alten, nahöstlichen märchens, das seine premiere vormittags im ballhof eins feiert und jung und alt zum lachen bringt. (…) nur drei darsteller und eine simple kulisse aus gelber latexwand und von der decke hängenden bindfäden braucht rahel thiel in ihrer inszenierung der parabel: denn natürlich lassen die frauen diese sippenhaft nicht auf sich sitzen. (…) – und bekommt einen langen premierenapplaus.
neue presse
regie (rahel thiel), bühnenbild und kostüme (elisabeth vogetseder) spielen sich nie in den vordergrund. sie bleiben aufs wesentliche konzentriert, arbeiten mit wenigen, plastischen mitteln.
hannoversche allgemeine zeitung