alcina

dramma per musica in drei akten von georg friedrich händel

Die Zauberin Alcina lockt Männer auf ihre Insel, um sie zu verführen. Sobald sie ihrer überdrüssig geworden ist, verwandelt sie sie in Tiere, Steine oder Pflanzen. Da geschieht das Unfassbare: Sie verliebt sich in den tapferen Krieger Ruggiero, den sie mit ihren Zauberkräften an sich bindet. Zum ersten Mal fühlt sie das Glück der Liebe, aber auch die Angst, den Geliebten zu verlieren. Als Ruggieros Verlobte, Bradamante, auf die Zauberinsel gelangt, um ihren Liebsten zu befreien, droht Alcinas Zauberreich der Untergang.

Bis heute kann man sich kaum dem Zauber der exotischen Inselwelt voller Leidenschaft und Fantasie und der berührenden und brillanten Musik entziehen, in der es Georg Friedrich Händel (1685-1759) meisterhaft gelingt, die widerstreitenden Gefühle der Figuren auszuloten. In seinem 1735 uraufgeführten Dramma per musica zeichnet Händel das moderne Psychogramm einer Frau, die durch die Entdeckung der Liebe ihre (Zauber-)Macht und Unangreifbarkeit verliert.


unbekannter librettist, nach motiven aus dem epos „orlando furioso“ (1516) von ludovico ariosto | in italienischer sprache mit deutschen übertiteln

premiere: am 20. februar 2022 · landestheater coburg

musikalische leitung: johannes braun regie: rahel thiel bühne/kostüme: ana tasic licht: thilo schneider chor: mikko sidoroff dramaturgie: dorothee harpain

alcina: galina benevich/rannveig káradóttir ruggiero: kora pavelić bradamante: emily lorini morgana: francesca paratore oronte: dirk mestmacher melisso: bartosz araszkiewicz

chor des landestheaters
philharmonisches orchester des landestheater coburg


fotos (c) sylvain guillot


knapp drei jahrhunderte nach der entstehung bietet diese coburger erstaufführung jedenfalls eine verblüffende moderne und nirgends gewaltsam aktualisiert wirkende lesart. denn rahel thiel gelingt es gemeinsam mit ihrer ausstatterin ana tasic mühelos, die brücke von der zauberwelt, die händel im 18. jahundert in musik verwandelt hat, in die gegenwart zu schlagen. (…)

die produktion, die in corona-zeiten mehr als ein jahr lang „auf eis gelegt“ und nun aufgefrischt werden musste, erreicht das publikum ohne umwege. (…)

der verdiente lohn für alle mitwirkenden nach einer außergewöhnlichen opern-premiere: heftiger, bemerkenswert ausfallender beifall.

infranken, jochen berger

die geschichte klingt einfach, aber das ist sie nur deshalb, weil die kluge und schlüssige regie von rahel thiel sie schnurgerade und entstaubt auf die bühne des landestheater coburg zaubert. (…)

diese ALCINA steckt voller liebevollem zauber und geht tief zu herzen. (…) donnernder applaus und bravos belohnen eine schlüssige Inszenierung am coburger landestheater.

neue presse, bernd schellhorn